Das Informatikprofil des S2 hat am Freitag, den 5. Juni 2025, eine Exkursion zum ZAL (Zentrum für angewandte Luftfahrt) unternommen. Das ZAL beherbergt verschiedenste Organisationen, eine davon ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR), das dem Profilkurs Einblicke in die Arbeit vor Ort gegeben hat.

Das DLR arbeitet daran, die Luftfahrt mit neuen Technologien in Richtung der Klimaneutralität zu bewegen und testet damit Konzepte, die dann der freien Wirtschaft zu Verfügung gestellt werden. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Entwicklung neuer Flugzeuge auf Wasserstoff- oder Batterie-Basis. Die Entwicklung von neuen Flugzeugen, besonders wenn die Technologie noch nicht in der Luftfahrt eingesetzt wird, ist hochkomplex und benötigt viele verschiedene Unternehmen, die wiederum auch nochmal Subunternehmen brauchen, um hochspezifische Systeme am Flugzeug zu entwickeln. Das Problem, welches sich dabei ergab, war, dass jedes dieser Unternehmen eigene Programme und Dateiformate nutzt, die nicht mit denen der anderen kompatibel sind. Aber auch in der Fachsprache gab es Unterschiede, wodurch auch die Kommunikation unter den Fachleuten schwierig war.

Um dieses Problem zu lösen, hat das DLR bereits 2003 damit begonnen, die Abläufe in der Flugzeugentwicklung zu optimieren und mit einheitlichen Formaten und Programmen zu standardisieren. Wichtig ist bei den Programmen, dass sie für alle Beteiligten zugänglich sind und einfach zu nutzen sind. Daher sind fast alle diese Programme Open Source und werden bei der Anwendung vom DLR begleitet.
Eines der Programme vereinfacht dabei die Simulation von Flugzeugen. Meist war es so, dass jedes Unternehmen nacheinander die Simulationen berechnet hat und das neue Modell dann jeweils weitergegeben hat. Dieser Prozess ist jedoch sehr ineffizient, weshalb das DLR ein Programm entwickelt hat, welches automatisch in einer optimierten Reihenfolge die Simulationen berechnen kann. Außerdem hat es Programme entwickelt, die weitere Prozesse, wie das Festlegen auf eine bestimmte Systemarchitektur oder die spätere Evaluation der Simulationsergebnisse, vereinfachen. Das Gute an diesen Programmen ist, dass sie untereinander kompatibel sind und daher ohne Probleme miteinander kommunizieren können.
Anstatt, dass es unzählige Dateien gibt, die verschiedenste Parameter des Flugzeugs beinhalten, hat das DLR ein Format entwickelt, bei dem alle Informationen in einer einzigen Datei enthalten sind. Das praktische an dem Format ist, dass Informationen, die zuvor noch nicht vorhanden waren, mit sehr geringem Aufwand hinzugefügt werden können.

Damit alle von dieser Arbeit profitieren können, sind einige dieser Programme sowie das Dateiformat Open Source. Außerdem veröffentlicht das DLR fast alle Daten zu deren Flugzeugkonzepten, sodass z.B. Studenten diese für deren Arbeiten nutzen können.