Verstehen Sie das Folgende als Versuch eines kleinen Einblicks in die Denk-Arbeit und die Praxis unseres Kunstunterrichts am Christianeum, als ein Angebot, das das Fach Kunst identifizierbarer macht, wenngleich es auf Ihrem Bildschirm kein Ersatz sein kann für die kommunikativen und personal gebundenen Strukturen der Fachschaft Kunst.

Unser wichtigstes Anliegen im Kunstunterricht ist es, den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, Lust am Entfalten von Kreativitätspotenzialen zu entwickeln und dafür vielfältige Ideenfindungsprozesse anzustoßen. Verschiedene Aufgaben der ästhetischen Praxis, die prozess- und produktorientiert sind, befinden sich immer in einem Schnittfeld von Freiräumen und Verbindlichkeiten.

Die SchülerInnen können erleben, dass, während sie Material bearbeiten und dabei Kopf, Augen, Hände und Werkzeuge benutzen, FORM entsteht. Sie merken, dass sie es sind, die diese hervorzubringen und es schließlich zu verantworten haben, wenn das Produkt sich auswirkt. Sie haben FORM als LÖSUNG von AUFGABEN verstanden.

Ziel ist es, die SchülerInnen mit Neugierde genießend und zugleich mit kritischem Verstand der Welt der Bilder begegnen zu lassen, dass sie von Bildern lernen, Orientierung finden und Zusammenhänge herstellen.

Ein weiterer Aspekt ist auch, durch das Reden über Kunstwerke, auch über die eigenen, Worte zu entdecken, das Gesehene zu versprachlichen und Bilder lesen zu lernen wie Texte.

Was machen wir noch

  • Projekte im öffentlichen Raum in Kooperationen mit der DB und dem HVV
  • Auktionen der eigenen Werke im öffentlichen Raum- Ausstellungsbesuche
  • Zusammenarbeit mit KünstlerInnen und Kulturschaffenden
  • Studienreisen und Ausstellungsbesuche auch außerhalb Hamburgs
  • Der Documenta-Besuch erfolgt traditionell.

Das Fach Kunst beteiligt sich auch vielfältig am allgemeinen Schulleben, wie z.B. durch

  • Beteiligung und Organisation von Ausstellungen und Projekten innerhalb und außerhalb der Schule
  • Beteiligung an Wettbewerben• künstlerische Gestaltung bei Veranstaltungen und Festen
  • Veröffentlichungen der Werke im Heft der Amici Christianei
  • graphische Gestaltung von Veröffentlichungen (z.B. Plakate, Einladungen, Urkunden, Logos)
  • Dekoration der Schule (traditionell z. B. die Halle zur Abiturentlassungsfeier durch den Profilkurs des 2. Semesters)

Das Kunstprofil in der Oberstufe

Die Arbeit in der Oberstufe bedeutet, eine Intensivierung der praktischen Arbeit, bei der sich die Schüler mit kreativen Ideenfindungsprozessen, Konzeption von Kunstwerken und ihrer Umsetzung befassen. Von besonderer Bedeutung dabei ist die Unterstützung des künstlerischen Prozesses durch individuelle Beratungsgespräche. Ihre Arbeiten werden so oft wie möglich öffentlich präsentiert – im Rahmen einer eigenen Ausstellung und Interaktionen in der Öffentlichkeit.

Es findet eine stärkere Hinführung zu Kunstgeschichte, Kunsttheorie und Ästhetik statt. Wir wollen Begeisterung wecken für Kunstgeschichte, das Verständnis von Werken in ihrer Zeit, für einschneidende Paradigmenwechsel, die der Kunst neue Wege eröffnen. Ein zusammenhängender kunstgeschichtlicher Überblick in Epochen und das Wissen über moderne und zeitgenössische Kunst werden ebenso vermittelt wie die Theorien der Visuellen Kommunikation und der Medien. Dabei spielt auch das Anwenden einer angemessenen Fachsprache eine Rolle.

SchülerInnen, die sich für das Kunstprofil am Christianeum entscheiden, sollten eine große Lust, an der Auseinandersetzung mit künstlerischen Prozessen mitbringen, diese aber nicht am Ausgang unserer Schule ablegen. Auch über Unterrichtszeit hinaus, wird an künstlerischen Projekten gestalterische Fähigkeiten erprobt und weiterentwickelt. Auf diese Weise sollen die Fähigkeit zu umfangreichem, eigenständigem künstlerischem Arbeiten ausgeschärft und zunehmend gezeigt werden.