An einem humanistischen Gymnasium wie dem Christianeum, das bereits 1738 gegründet wurde, kommt der historisch-politischen Bildung per se eine zentrale, vor allem auch fächerverbindende Rolle zu. 

So ist die Vermittlung der klassischen Sprachen, aber auch die Beschäftigung mit literarischen, musisch-künstlerischen, religiösen und auch naturwissenschaftlichen Themen ohne die Einbeziehung historischer Kenntnisse und Fragestellungen nicht denkbar. Dieser Grundsatz prägt maßgeblich die Überlegungen der Fachkollegiums bei der Konzeption des Geschichtsunterrichts in der Unter- und Mittelstufe, aber auch bei der Gestaltung der Kurse in der Oberstufe.

Neben der inhaltlichen Gestaltung des Unterrichts legen wir im Geschichtsunterricht einen besonderen Schwerpunkt auf den Erwerb von Methodenkompetenz, fördern projektartiges Arbeiten und fordern von Beginn an die Präsentation des Gelernten innerhalb der Klassen bzw. der Kurse sowie in Ausstellungen in der Schule. Gleichzeitig spielen im Geschichtsunterricht auch digitale Medien eine zunehmend größere Rolle, in dem zum Beispiel das Erstellen von Legevideos, Dokutainments, Podcasts oder auch der Einsatz von Augmented Reality (erweiterte Realität) vermehrt ihren Einsatz finden.

Um Geschichte erlebbar zu machen und den Schülerinnen und Schülern in ihrem Alltag näherzubringen, wird der Regionalgeschichte bei der Auseinandersetzung mit historischen Epochen ein hoher Stellenwert eingeräumt, indem immer wieder der historische Bezug zu Hamburg und sogar zur Geschichte des Christianeums gesucht wird. So waren z.B. Schüler und Schülerinnen an der Setzung von „Stolpersteinen“ für ermordete Christianeumsschüler beteiligt oder haben Ausstellungen und Lesungen zum 9. November, zum Holocaustgedenktag, zum Schicksal der Swing Jugend, zu den Kindertransporten und zum „Feuersturm über Hamburg“ organisiert.

Die Fachkonferenz Geschichte hat den Rahmenplan (siehe unten) auf die Bedürfnisse des Christianeums zugeschnitten, um im Hinblick auf das „humanistische Profil“ der Schule die Kooperation mit den anderen Fächern voranzutreiben und das projektartige Arbeiten schon von Klasse 6 an stetig einzuüben und weiterzuentwickeln.

In der Oberstufe wird Geschichte in unterschiedlichen Kombinationen und zeitlichem Umfang angeboten/unterrichtet: 

Als Profilfach in Kombination mit PGW (jeweils vierstündig), als Beifach (vierstündig) in den Profilen der klassischen Sprachen und dem musischen Profil, worin sich das Selbstverständnis der Schule ausdrückt.

Als Fach im Wahlbereich: neben Geographie und PGW in Form eines Zuwahlkurses (zweistündig).

So unterschiedlich die Einbindung des Faches Geschichte auch sein mag, ein thematischer ist für das Fach Geschichte in allen Semestern verbindlich vorgegeben, wobei die Reihenfolge der Semesterthemen flexibel zu betrachten sind:

  1. Semester: Macht und Herrschaft
  2. Semester: Modernisierung in Wirtschaft und Gesellschaft
  3. Semester: Staat und Nation in der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
  4. Semester: Konfrontation und Begegnung zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen