Ursprung und Anfang des Christianeums

Das Christianeum blickt auf eine reiche Geschichte. Zu allen Zeiten war und ist es immer Ziel und Ansporn, einen überzeugenden Weg zwischen Tradition und Fortschritt zu finden. Es war 1683, als in der unter dänischer Hoheit stehenden holsteinischen Stadt Altona eine erste Schule gegründet wurde. Doch nach nur sechs Jahren wurde diese wieder geschlossen. Ideen zu einer neuen Schule im Jahr 1708 wurden zunächst nicht weiterverfolgt, und es kam neben Verwüstung durch die Schweden (1713) auch noch eine Pest-Epidemie über die Stadt, bevor man wieder Raum und Priorität für Bildung erkannte. Mit Spenden, vor allem aus Dänemark, begann die Stadt Altona 1721 unter der Führung ihres Oberpräsidenten Christian Detlev von Reventlow mit dem Bau eines Schulgebäudes an der damaligen Schulstraße* oberhalb des Altonaer Fischmarkts. Diese nach dem dänischen König Frederik IV. benannte Friedrichschule nahm 1725 ihren Betrieb auf. 1738 wurde die Friedrichschule durch Frederiks Nachfolger, Dänemarks König Christian VI., in seiner Rolle als Herzog von Holstein zu einem „Gymnasium Academicum“ ausgebaut und aufgewertet. Es rückte damit in den Rang einer fürstlichen Landesschule im damaligen deutschen Staatenverbund auf, und so trugen sich am 19. September 1738 die ersten acht Gymnasiasten in das Schülerverzeichnis, die Matrikel, ein. Dieses Datum gilt seitdem als Gründungstag unseres Gymnasiums. Am 11. Mai 1744 erhielt die Schule durch einen Fundationsbrief von König Christian VI. den Namen „Christianeum“ und das bis heute verwendete Siegel.

*Heute existiert noch die Hoheschulstraße (Nähe Königstraße), jedoch nicht mehr die Verlängerung des Straßenteils, in dem das Schulgebäude stand.

Eine ausführliche Übersicht über die Geschichte der Schule seit den Anfängen 1664 findet sich hier.

Hier das Archiv mit digitalisierten Dokumenten.

Das Siegel

Das Siegel des Christianeums zeigt eine strahlende Sonne über einem mit zarten Pflänzchen bewachsenen Hügel, eingerahmt von dem Motto SUPERNIS ALIMUR VIRIBUS (Von oben kommt die Kraft, die uns erhält) und der Umschrift SIGILLUM GYMNASII ACADEMICI ALTONENSIS.

Am 11. Mai 1744 erhielt die Schule im Geiste der Aufklärung und besonders des Pietismus durch einen Fundationsbrief des dänischen Königs Christian VI. den Namen „Christianeum“, und zur Einweihung am 26. Mai 1744 verlieh der König der Schule ihr bis heute verwendetes Siegel.

Neben Name und Siegel erhielt das Christianeum auch eine eigene Gerichtsbarkeit und den Sonderstatus, mit dem alle angehenden Akademiker aus den deutschsprachigen Landesteilen des dänischen Reiches zunächst zwei Jahre das Gymnasium Academicum in Altona besuchen mussten.

Das Portal

Das historische Portal von 1721 hat die Geschichte erlebt und alle Umzüge mitgemacht. Wie sich heute zeigt, ist das inzwischen symbolische Portal auch das einzig erhaltene Bauteil aus dem ersten Christianeum. Das erste Schulhaus in Altona aus dem 18. Jahrhundert wurde nach dem Umzug in den zweiten Bau abgerissen, und die beiden noch genutzten Seitenflügel des Ensembles waren im Zweiten Weltkrieg bei der Bombardierung Hamburgs 1943 zerstört worden.

1936 wurde das Tor am zweiten Schulgebäude an der Seitenwand des Hauptflügels angebracht, bevor es 1971 beim erneuten Umzug der Schule seinen Standort vor dem Haupteingang des heutigen Christianeums erhielt. So wünscht es seit fast genau 300 Jahren den Schülerinnen und Schülern IN FINE LAUS – am Ende ein Lob.

Funfact: Das Portal ist auch auf dem Bild „Abmarsch zum Festzug zum 200-jährigen Stadtjubiläum von Altona 1864“ hier unten in der Galerie zu erkennen.

Der Brunnen

Am Haupteingang der Schule, gegenüber dem ehemaligen Portal, steht ein Brunnen. In Gestalt einer hohen Betonwand zeigt er Tontafeln mit Motiven der drei Schulgebäude des Christianeums im Laufe der Zeit, über die Wasser läuft – bzw. laufen kann. Der Brunnen wurde 1988 von dem ehemaligen Schüler, dann Schülervater und Künstler Dieter Knab zum 250. Schuljubiläum als Idee gestiftet. Aufgrund organisatorischer und technischer Fragestellungen wurde er erst 1997 realisiert und eingeweiht. Der Brunnen ist nur selten in Betrieb.