Philosophieren heißt: Fragen stellen über alles, was uns als Menschen bewegt.

Zum Beispiel im Rahmen der vier Fragen von Immanuel Kant:

  • Was soll ich tun?
  • Was kann ich wissen?
  • Was darf ich hoffen?
  • Was ist der Mensch?

Nachdenken, d.h. selber denken und sich gemeinsam mit anderen Gedanken machen und austauschen, im gemeinsamen Gespräch, beim präzisierenden Schreiben oder in anderer medialer Form: Platons Höhlengleichnis lässt sich mit Sonne und Schatten auf der Freilichtbühne des Christianeums inszenieren.  Die Anderen sind nicht nur die aktuellen Mitschülerinnen und Mitschüler, die Eltern, die Lehrerschaft oder Personen des öffentlichen Lebens und der heutigen Philosophie, sondern auch die Menschen, die in der Vergangenheit gedacht und deren Überlegungen uns in Texten überliefert sind –  aus vorsokratischen Zeiten bis in die jüngste Vergangenheit. Den Antworten der philosophischen Tradition gilt es sich zu nähern mit dem Ziel, grundlegende Fragen der Menschheitsgeschichte aus verschiedensten Perspektiven zu beleuchten, ohne auf vorschnelle Antworten zu verfallen, sie ebenso zu überprüfen wie gegenwärtige philosophische Konzepte, Perspektiven und Zweifel.

Zum Weiterfragen und Weiterdenken formuliert Gerhard Vollmer: „Dort, wo man in den Wissenschaften oder im Alltag oder in der Politik aus Zeitgründen nicht weiterfragen kann – eben nicht immer alles hinterfragen kann -, dort gehen Philosophen und Philosophinnen einen weiteren Schritt und dann eventuell noch einen. (…) Philosophie heißt, „Denken auf Vorrat‘.“ Der zuletzt in Hamburg lehrende Herbert Schnädelbach formuliert den Gedanken mit Blick auf seinen Lehrer so: „Theodor W. Adorno meinte einmal, als Kinder philosophierten wir alle, aber das würde uns später ausgetrieben. In der Tat passt das Innehalten und Sichbesinnen nicht zum Alltagsbetrieb und gilt vielen als pure Zeitverschwendung. Gleichwohl hat das philosophische Interesse in den letzten Jahrzehnten beständig zugenommen …“

Allgemeines zur Organisation des Unterrichts

Das Fach Philosophie wird in Klasse 7 in allen Klassen unterrichtet. In Klassenstufe 9 und 10 wird es von den Schülern als Wahlpflichtfach alternativ zu Religion belegt.

In der zweiten Hälfte der 9. Klasse (also Februar bis September) absolvieren die Schüler im Rahmen der Fächer Philosophie/Religion ein Sozialpraktikum im Umfang von 24 Stunden: Sie arbeiten zwei Stunden pro Woche in einer sozialen Institution und schreiben darüber einen Bericht. Der Philosophie- bzw. Religionsunterricht ruht in dieser Zeit.

In der Oberstufe wird Philosophie als zweistündiger Kurs auf grundlegendem Niveau als Wahlpflichtfach alternativ zu Religion angeboten und kann im Abitur als schriftliches oder mündliches Prüfungsfach gewählt werden.