Die Bildungsforschung hat in den Jahren seit Veröffentlichung der ersten PISA-Studien im Jahr 2000 an Fahrt aufgenommen. Aus den Untersuchungen haben sich eine Anzahl von Kriterien als für den Lernerfolg besonders wirksam erwiesen.
Auf eine Formel gebracht bedeutet guter Unterricht intensives Lernen in einem förderlichen Klima, verbunden mit hohen Erwartungen und vielfacher Schüleraktivierung.
Das Christianeum hat unter Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, der Eltern sowie der Lehrerkonferenz auf Grundlage der Ergebnisse der Schulforschung die Kriterien guten Unterricht intensiv diskutiert und sich auf fünf Qualitätsmerkmale verständigt, die für den Unterricht den verbindlichen Rahmen bilden.
Die Einhaltung und Entwicklung dieser Merkmale wird laufend evaluiert und unterstützt. So sind diese Qualitätsmerkmale Bestandteil der Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV)mit der Schulbehörde, der Kollegialen Unterrichtshospitationen (KUH) und der Fortbildungen am Christianeum.
Die kontinuierliche gemeinsame Auseinandersetzung mit der Frage nach gutem Unterricht garantiert uns auch weiterhin einen Spitzenplatz in den Vergleichsuntersuchungen und den Abiturergebnissen in Hamburg.
Lehrerinnen und Lehrer sind in ihren Fächern begeisternd und kompetent.
Die gute Fach- oder Sachkompetenz sowie eine sichtbare Motivation sind das Kapital einer Lehrkraft für einen wirksamen und herausfordernden Unterricht. Fachwissen und fachdidaktisches Wissen ermöglichen zielgenaue Lernarrangements und damit höhere Leistungen der Schülerinnen und Schüler.
Lehrerinnen und Lehrer sind empathisch und schaffen eine positive Arbeits- und Lernatmosphäre.
Wirksames Lernen ist darauf angewiesen, dass pädagogische Beziehungen stimmig und wertschätzend sind. Die Emotionalität der Beteiligten wird dabei angesprochen und kann sich entfalten. Angstfrei und mit Freude lernen zu können ist ein zentrales Anliegen am Christianeum. Schüler lernen mit Unter- als auch Überforderungen umzugehen, indem sie eigene Stärken und Schwächen (und auch die ihrer Mitschüler) erkennen und akzeptieren. Dies garantiert eine lohnende und freudvolle Teilnahme am Unterricht.
Der Unterricht ist darauf ausgerichtet, Verstehens-Zusammenhänge zu erschließen.
Anspruchsvolle Lernziele kann man nur erreichen, wenn anspruchsvolle Lernprozesse stattfinden. Schülerinnen und Schüler sollen dazu angeregt werden, sich auf einem möglichst hohen Niveau mit Problemen auseinanderzusetzen und sich vertieft mit den Inhalten zu beschäftigen. Dazu entwickeln wir in den Fachgruppen anspruchsvolle Aufgaben mit hohen Erwartungen, geeignete Lernstrategien, und Formen kooperativen Lernens.
Der Unterricht festigt und vertieft.
Die Aneignung von Inhalten und Methoden garantiert noch keinen dauerhaften Erfolg. Soll der Lernerfolg über eine längere Zeit erhalten bleiben und das erworbene Wissen und Können gegen Vergessen und Verfall abgesichert werden, ist eine Festigung und Vertiefung wichtig. Das Wiederholen, Variieren, Üben, Trainieren und Anwenden des Erlernten in der Praxis bildet auch den Boden für den Transfer auf andere Bereiche.
Die Lernarrangements fördern die Eigenaktivität der Schülerinnen und Schüler.
Schülerinnen und Schüler müssen fähig werden, ihr Lernen selber zu steuern, für sich und mit andern. Das heißt: Sie können eigenen Fragen nachgehen, können ihre Vermutungen formulieren und überprüfen und darüber verständlich berichten und mit andern austauschen und Bezüge zu ihrem eigenen Lebensumfeld herstellen und daraus Schlussfolgerungen ableiten. Aus Eigenaktivität erwächst Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit. Dazu zählt, dass Schülerinnen und Schüler überzeugt sind, auch in schwierigen oder neuen Situationen etwas leisten zu können.